Allgemeines

Die Ursachen von Haarausfall: der genetische Faktor

Der Haarausfall (medizinisch: Alopezie) hat verschiedene Ursachen. Dabei sollte man wissen, dass der Haarausfall strenggenommen ein normaler Vorgang ist, denn die einzelnen Haare weisen nur eine Lebenserwartung von zwei bis sechs Jahren auf. Während dieser Prozess üblicherweise durch nachwachsende Haare kompensiert wird, ist dies beim medizinischen Haarausfall nicht mehr der Fall. Außerdem fallen nun viel mehr Haare als üblich aus und zwar nach der Definition für Alopezie mindestens 100 Haare am Tag.

Erblicher Haarausfall bei Männern

Weit verbreitet ist der erblich bedingte Haarausfall, der besonders unangenehm ist, weil er ähnlich wie graue Haare ein untrügliches Zeichen für das Altern ist. Unter erblichen Haarausfall leidet jeder zweite Mann über 50 Jahren und vier von fünf Männern über 80 Jahren. Medizinischer Haarausfall ist zu 80 % erblich.

Dieser biologische Vorgang verläuft schleichend und zeigt sich zunächst an den Geheimratsecken an der Stirn. Bei Männern hat der erblich bedingte Haarausfall die Tendenz zur Vollständigkeit. Die Haare verschwinden nun von der Stirn ausgehend und breiten sich schließlich bis zum Nacken über den gesamten Kopf aus. Dieser Prozess kann Jahrzehnte dauern. Zurzeit werden einige Mittel diskutiert, um das Haarwachstum anregen zu können. Ob diese erfolgreich sind, hängt vom Einzelfall ab.

Erblicher Haarausfall bei Frauen

Der genetische Haarausfall verläuft bei Frauen moderater. Außerdem sind viel weniger Frauen davon betroffen als Männer und der Vorgang beginnt tendenziell später. Experten schätzen, dass auf eine betroffene Frau drei betroffene Männer kommen. Bei Frauen, die an erblichem Haarausfall leiden, dünnt hingegen „nur“ der Scheitel aus. Das klingt zwar weniger dramatisch, ist aber auch für die betroffenen Frauen kein Vergnügen. Der Verlust der Haare kann für das weibliche Geschlecht auch einen diffusen Verlauf nehmen. Bei diesem Prozess dünnen die Haare aus, sodass die Kopfhaut stärker durchschimmert.

Diffuser Haarausfall

Während wir den diffusen Haarausfall bereits als mögliche Erscheinungsform des genetischen Haarausfalls bei Frauen kennengelernt haben, ist anders als beim fortschreitenden Haarausfall die Ursache oftmals verhaltensbedingt und/oder eine Krankheit. Zunächst kann das Dünnerwerden der Haare damit zu tun haben, dass diese nicht mehr genügend mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden und damit eine Folge von falscher Ernährung oder einer Mangelernährung wegen einer schlechten Diät sein. Vor allem Mineralstoffe wie Zink, Eisen und Biotin, Omega-3-Fettsäuren sowie Vitamine sind für gesunde und kraftvolle Haare sehr wichtig, sodass ihre Einnahme – ob durch Nahrungsmittel oder Supplemente – helfen kann.

Weitere Ursachen für den diffusen Haarausfall können Angst und Stress sein, weil sich der Organismus nun in einer Art dauerhaften Notfallmodus befindet und seine nicht existentiellen Funktionen nur noch mit halber Kraft ausführt. Außerdem führt Stress zur Ausschüttung von Androgenen, welche die Haarfollikel empfindlicher machen. Hier hilft es, das Übel an der Wurzel anzugehen und zum Beispiel in den Urlaub zu fahren und dort seine Seele baumeln zu lassen.

Krankheitsbedingter Haarausfall

Ist der Haarausfall krankheitsbedingt, dann können die Ursachen eine Schilddrüsenerkrankung, Diabetes mellitus, Vitligo, Infektionen, Neurodermitis, die Syphilis, Morbus Addison sowie bestimmte Erkrankungen am Darm sein. Hormonell tritt der Haarausfall wiederum mit einer stärkeren Prävalenz in den Wechseljahren und bei Frauen nach der Schwangerschaft sowie dem Absetzen der Pille auf.

Folgende Medikamente können zudem den Haarausfall auslösen: Betablocker, Antibiotika, Analgetika (Schmerzmittel), Retinoide, Lipidsenker, ACE-Blocker, Tyriostatika und Heparin. Vor allem die Chemotherapie ist als Behandlung gegen den Krebs als Auslöser von Haarausfall berüchtigt. Hierbei verliert der Patient in der Folge 80 % seiner Haarpracht, zum Glück aber nur solange die Behandlung andauert.

Kreisrunder und vernarbender Haarausfall

Bilden sich auf einmal am Kopf runde münzgroße und kahle Stellen, leidet der Betroffene am kreisrunden Haarausfall. Verantwortlich hierfür ist die Autoimmunerkrankung Alopecia areata. Diese tritt in der Regel nach einer plötzlichen Fehlregulation des Immunsystems auf. Die Abwehrkörper spielen auf einmal verrückt und greifen plötzlich die Haarwurzeln an. Seltener tritt der Haarausfall nach massiven Kopfverletzungen auf, bei denen die Haarwurzeln und Haarfollikel irreversibel geschädigt werden. Ein solcher vernarbender Haarausfall ist meistens eine Folge von Bränden, Kriegen, Operationen und Unfällen auf.

Roy